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September 2012

Les Col de Plaisir

Bild_1 Nein, den Stau inklusive Vollsperrung hatten wir nicht bestellt. Und auch nicht im Plan und so wird's halt doch nach zehn, bis wir in Pietraporzio einfliegen. Nein, Essen gibt's keins mehr, aber wenigstens ein Feierabendbier.

Ahhh, so haben wir uns das vorgestellt - Sonnenschein und Kurvenfahren. Es geht mit dem Col de Larche gleich richtig los, dann steigen wir ein in die Routes des Grandes Alpes und die hat einiges zu bieten. Col de Vars, Col d'Izoard, Col de la Cayolle usw. - das ist ja wie Achterbahn fahren.

Es hilft nix, am Lac de Serre-Poncon muss erst mal ne Mittagspause her. Dann stehen aber die nächsten Pässe an und irgendwie haben wir uns dann doch verschätzt und kommen erst kurz vor der Dämmerung nach 420 km wieder an unser Domizil.

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Bild_3 Da ist doch sicher die Temparaturanzeige kaputt. Nee, es sind tatsächlich nur vier Grad heute morgen. Aber daher wollen wir ja heute auch nach Süden ans Meer. Doch zunächst müssen wir erst mal über den Col de la Lombarde und 2350m Höhe machen die Sache auch nicht gerade viel wärmer.

Aber dann hangeln wir uns bei strahlendem Sonnenschein vom Col St.-Martin über den Col de Turini bis hin zum Col de Braus und haben zwischenzeitlich die Thermowäsche in den Tankrucksack wandern lassen.

Bild_4 Noch ein paar harmlose Kürvchen und da taucht es unvermittelt in unser Blickfeld: das Meer, exakt in der Farbe aus dem Urlaubskatalog. Weit unter uns liegt Monaco, aber auch der Ort direkt vor unserer Nase ist nicht so übel. Die Pooldichte in La Turbie lässt Rückschlüsse auf Bewohner und Grundstückspreise zu.

Zu spät, um sich an den Strand zu legen und so rollen wir auf Nizza zu. Äh, ist eigentlich logisch, dass in dieser Stadt im Feierabendverkehr gar nix mehr geht. Wir schalten in den südländischen Modus und schlängeln uns durch, aber ne weitere Stunde ist weg. Und so haben wir trotz flotter Fahrt durch das Var-Tal die Ankunftszeit von gestern lässig getoppt.

Bild_5 Heute soll' s nun aber die viel gepriesene Strecke aus dem letzten Motorrad Testbericht sein. Erst noch kurz den Col de Restefond und dann haben wir ihn im Visier - seine Majestät, der Col de la Bonette. Auf schönster Piste haben wir uns auf 2802m geschraubt. Aber karg ist es hier oben schon. Außer einem Adlerpärchen ist kein weiteres Lebewesen zu entdecken. In gleicher Manier geht es wieder runter ins Tal des Tinée.

Eigentlich brauchen wir nichts mehr an diesem Tag. Alles was kommt, kann nur schlechter sein. Aber es ist erst elf Uhr, zu früh für die Terrasse. Also geht's noch mal auf den Col de la Couillole, um sich dann durch die Canyons Gorges sup de Crans und Gorges de Daluis zu schlängeln. Das hätten wir allerdings wirklich nicht versäumen dürfen. Nun trennen uns nur noch zwei Pässe von einem erfolgreichen Abschluss der Tour. Mopeds in den Laster und Feierabend. 1100 km Extremschlängeln, da kann man nicht meckern.

Klaus & Ulrich

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